Lasst uns über Pizza reden. Über richtig gute Pizza aus 72 Stunden Teig, mit gutem Mozzarella, super Tomatensoße und Topping, welches gut aussieht und noch besser schmeckt. Wir lieben Pizza und könnten sie locker mehrmals die Woche essen, würden dann nur noch mehr auseinander gehen und selber aussehen wie eine Runde Pizza. Die Pizzerien des Landes machen es uns aber zum Glück recht leicht, auf Pizza zu verzichten, denn sie bieten kaum wirklich gute Pizza an. Wir brauchen sicherlich nicht immer 72 Stunden Pizzateig, sondern sind auch mit einem schnellen Teig zufrieden, haben ja schließlich schon einen verbloggt, der super ist. Eine gute Salami, Mozzarella oder ein knuspriger Boden wären aber schon ganz geil. Meistens gibt es aber einen fett triefenden Lappen mit jeder Menge Gouda oder Analogkäse und wenig Liebe.
Heute brauchen wir aber Liebe. Liebe für unseren Teig, die wir direkt in ihn reinmassieren und ihn so noch viel besser schmecken lassen. Wie der Name “72 Stunden Pizzateig” schon sagt, braucht der Teig leider etwas Vorbereitung. Wollt ihr am Freitag Pizza essen, müsstet ihr den Teig am Dienstag ansetzten. Viel machen müsst ihr dann nicht mehr, es ist aber nun mal kein Teig für eine spontane Pizzaparty.
Für den Teig braucht ihr übrigens nur Mehl, Hefe, Wasser und Salz. Von der Hefe braucht ihr sehr viel weniger als ihr eventuell bisher für Pizzateig benutzt habt. Bei dem 72 Stunden Pizzateig reichen nämlich 1-2g Hefe, da er genug Zeit hat, ganz langsam zu gehen. Und genau durch diese Zeit bekommt der Teig einen super Geschmack, geht am Rand wunderschön auf und wird genau so knusprig, wie man es bei Pizza liebt. Wir wollen euch aber nicht einfach so auf das Rezept loslassen, sondern geben euch noch 5 Tipps für die perfekte Pizza mit auf den Weg.
5 Tipps für die perfekte Pizza
- Mehlt den Untergrund ausreichend. Wenn ihr den Pizzateig formt, solltet ihr den Untergrund in jedem Fall ausreichend mehlen. Tut ihr das nicht, klebt der Teig zwischendurch fest und ihr könnt wieder von Vorne anfangen. Außerdem solltet ihr auf jeden Fall die Pizzaschaufel, oder was auch immer ihr nutzt, um die Pizza in den Ofen zu heben, ausreichend bemehlen. Es gibt nämlich NICHTS ärgerlicheres, als eine fertig belegte Pizza, die an der Pizzaschaufel kleben bleibt und deshlab nur der Belag und der Käse im Ofen landen. Ich spreche da aus Erfahrung…..leider.
- Lasst das Nudelholz in der Schublade. Versucht einfach mal den Pizzateig mit der Hand zu formen. Am Anfang ist es etwas tückisch, aber je öfter ihr es versucht, desto besser werdet ihr. Nach 2-3 Versuchen sieht es auch bei euch aus wie bei einem Profi. Durch das Nudelholz wird der Teig komplett plattgerollt. Das wollen wir aber nicht, sondern wir wollen die Luft sanft nach außen drücken, damit wir am Ende einen knusprigen und luftigen Rand bekommen.
- Nutzt einen Pizzastahl oder einen Pizzastein. Habt ihr schon mal von einem Pizzastahl gehört oder besitzt sogar einen? Im Grunde ist es eine Stahlplatte, die ihr in den Ofen legt und eine Stunde bei voller Hitze im Ofen erhitzt. Dadurch wird der Pizzastahl super heiß und backt die Pizza auch von unten. Ähnlich wie in einem Steinofen, wird die Pizza dadurch auch von unten knusprig. Eine alternative wäre ein Pizzastein, dieser wird aber nicht so heiß wie ein Pizzastahl.
- Bereitet alle Toppings vor. Stellt euch alle Toppings bereit, und bereitet sie soweit vor, dass ihr sie sofort auf die Pizza legen könnt. Wenn ihr den Teig mit Tomatensoße bestreicht und erst dann anfangt, den Käse zu zupfen und das Gemüse zu schneiden, weicht der Teig auf und bleibt kleben. Das Ergebnis wäre dann das Gleiche wie bei Tipp Nr.1
- Portioniert den Teig. Unterteilt den Teig nach den ersten 24 Stunden in so viele Teile, wie ihr Pizzen formen wollt. Bei unserem Rezept wären es dann 4 gleichgroße Kugeln. Hättet ihr eine große Kugel, müsstet ihr mehrmals eine gewisse Menge Teig abtrennen und dadurch würde die ganze Luft entweichen und es wäre sehr schwer, den Teig mit den Händen zu formen.
Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen und ihr könnt loslegen. Lasst eurer Kreativität beim Topping freien Lauf und probiert alles, was ihr mögt. Solltet ihr doch mal spontan Lust auf Pizza bekommen, haben wir hier übrigens eine 35 Minuten Pizza für euch die auch schmeckt. Probiert aber ruhig mal unseren 72 Stunden Pizzateig, es lohnt sich definitiv und macht einen großen Unterschied.
Unser perfekter Pizzateig
Zutaten
Zutaten
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- 500g Mehl (405er, 550er oder 00er)
- 15g Salz (etwa 1 EL)
- 1-2g Trockenhefe
- 350g Wasser
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Zubereitung
Zubereitung
- Vermengt die trockenen Zutaten miteinander und gebt anschließend das Wasser hinzu. Knetet den Teig 3-4 Minuten durch, bis ihr einen elastischen und homogenen Teig bekommt. Gebt einen Tropfen Olivenöl in eine große Schüssel, verteilt das Öl und gebt den Teig in die Schüssel. Deckt die Schüssel mit Plastikfolie ab und lasst ihn 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen.
- Holt den Teig nach 24 Stunden aus der Schüssel und knetet ihn einmal ordentlich durch. Teilt den Teig in drei gleichgroße Stücke, formt ihn rund und gebt ihn in jeweils eine Schüssel oder einen tiefen Teller. Vorher sollte die Schüssel oder der Teller wieder mit Olivenöl bestrichen werden.
- Stellt die einzelnen Portionen abgedeckt in den Kühlschrank, lasst ihn 48 Stunden ziehen und holt ihn etwa 1 Stunde vor Verwendung aus dem Kühlschrank. Zu dem Zeitpunkt solltet ihr dann auch den Pizzastahl auf voller Hitze im Backofen vorheizen.
- Formt die einzelnen Pizzen mit der Hand und belegt sie nach euren Wünschen.
29 Kommentare
Das ist eine lange Teigführung. Der Teig darf reifen. So macht man unvergessliche Meisterwerke aus wenig Zutaten. Brot Brötchen Pizza usw. Tipp eines Italieners: Auf 400g Mehl Typ 00 (00 ist das beste ital. Pizzamehl) 100g Hartweizengries geben.
Hi Rico,
danke für die lieben Worte. Das mit dem Hartweizengrieß werden wir sicher mal ausprobieren. Danke für den Tipp und einen super Start ins neue Jahr.
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Hallo Jana, hallo Lars,
das Rezept klingt wirklich super! Ich freue mich schon, es auszuprobieren!
Für meinen Geburtstag möchte ich ein Pizza-Buffet machen, bei dem die Pizzen schon vorbereitet (gefroren, mit Tomate/Käse) sein sollten und vor Ort nur frisch belegt werden.
Hier würde ich gerne dieses Rezept verwenden, aber:
Kann man den Teig denn, nach der vollständigen Gehzeit, einfrieren?
Habe dies mit einem “schnellen” Hefeteig auf Milch-Wasser-Basis gemacht und es hat sehr gut funktioniert. Allerdings hatte ich den Teig nur geknetet, kurz rasten lassen, zu Teiglingen portioniert, gehen lassen (ca. 30 Minuten bei ~ 50°C). Dann wurden sie gezogen, mit Tomate/Käse belegt und dann eingefroren – beim Aufbacken sind sie sogar besser aufgegangen, als eine “frische” Vergleichspizza 😉
Vielen Dank im Voraus für Eure Antwort und natürlich das tolle Rezept!
LG,
Johanna
Hi Johanna,
mit diesem Teig haben wir das leider noch nicht ausprobiert, deshalb können wir dir das gar nicht so genau sagen.
Wir haben es mal mit “normalen” Pizzateig ausprobiert und es hat wunderbar geklappt (Vorgehensweise wie bei dir). Mit dem 72 Stunden teig allerdings noch nicht.
Tut uns wirklich leid aber vielleicht magst du es ja mal ausprobieren und dann kannst du uns bescheid geben :).
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Hi, erstmal vielen Dank für Euer Rezept, das Ihr hier kostenlos zur Verfügung stellt, super!
Ich habe allerdings große Probleme bei der Umsetzung. Ich habe den Teig jetzt mehrfach ausprobiert, aber bei Euren Mengenangaben ist der Teig immer komplett matschig. Der Wasseranteil ist so hoch, dass der Teig auch nach langem Kneten immer noch komplett matschig ist und an den Fingern klebt. Ich habe mich exakt an das Rezelt gehalten. Auch nach 24 Stunden ist der Teig noch matschig. Ich weiß aber auch nicht wirklich, wo der Fehler liegen soll…vielleicht habt Ihr eine Idee?
Gruß
Petra
Hi Petra,
entschuldige die späte Rückmeldung, wir haben es irgendwie vergessen.
Aus der Ferne ist das natürlich immer schwer zu beurteilen aber versuch es doch einfach mal mit etwas mehr Mehl. Jedes Mehl und jedes Wasser ist unterschiedlich, da kann es schon mal zu Abweichungen kommen.
Hier ist ein Video, in dem fast das gleiche Rezept genutzt wird. Vielleicht hilft dir das noch ein wenig, weil du dort siehst, wie der Teig aussehen müsste.
https://www.youtube.com/watch?v=igK4pVjVzf8
Wir hoffen du hast bald mehr Erfolg und danken dir für die Nachricht.
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Mit 70 % Wasser bedarf es einer gewissen Erfahrung.
1 kg Mehl (Pizzamehl vl Caputo)
600 ml Wasser
2-3 g Frischhefe
Und ca 20 g Meersalz
Bei einem normalen Backofen 30g Zucker für die Farbe 🤌🏼🤗
[…] Es gibt sogar Teige, die über mehrere Tage „geführt“ werden. Da steht ganz vorne der italienische Pizzateig. Hier haben wir euch mal einen Teig von tellerabgeleckt verlinkt. Wenn ihr wollt, könnt ihr den […]
Wow, ich muß ja mal sagen das ich viele Teige ausprobiert habe. Jamie Oliver, etc. etc. Aber dieser Teig ist sowas von genial, das geht ja gar nicht. Da ich immer einmal in der Woche Pizza esse, ist es ab jetzt jedenfalls so, das ich spätestens Dienstags in der Küche stehe. Habe sogar extra Schalen gekauft, da ich die nicht hatte. Super lecker, genial. Vielen Dank für das Rezept.
Liebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
ach wie cool das freut uns riesig 🙂 zufällig geht grade bei uns auch einer, der ist auch wirklich genial, wir geben auch zu, dass es unser Lieblings Pizzateig ist 😉
Liebe Grüße, Lars und Jana
Hallo Jana und Lars,
Ich habe euren Pizzateig gemacht aber nach dem durchkneten vergessen ihn zuzudecken als ichh ihn in den Kühlschrank gestellt habe. Jetzt hat sich eine Kruste gebildet. Was soll ich jetzt tun? Hilfe!
Hi Julia,
das ist wirklich super ärgerlich. Da kann man meiner Meinung nach nichts anders machen als neu anzufangen. So ärgerlich es auch ist aber die Kruste wirst du nicht wieder weich bekommen und deshalb würdest du immer harte Teigstücke im Teig haben.
Tut mir wirklich leid aber ich wüsste keine andere Lösung.
Liebe Grüße,
Lars
Hi Jana und Lars,
ich bin jetzt bei genau der Phase den Teig in den Kühlschrank zu packen. Bis jetzt ist alles genial gegangen und ich freu mich schon riesig auf Freitag. Wäre echt top, wenn ihr oben in der Beschreibung einfach noch ein „abgedeckt“ (in den Kühlschrank packen) hinzufügt, mir wäre beinahe der selbe Fehler passiert. Nur dank der Kommentare hier hab ich den nun abgedeckt…
Vielen Dank für das geniale Rezept 🙂
Viele Grüße
Christian
Hi Christian,
danke für den Hinweis. Haben wir sofort ergänzt und drücken dir die Daumen für die Pizza. Richtig cool, dass du den Teig ausprobierst. Wir hoffen es klappt weiterhin alles reibungslos und er schmeckt dir so gut wie uns.
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Teig einfach mit der trockenen Seite nach unten in die Schüssel. Diesmal abdecken. Nach einem Tag ist das Harte komplett durchgweicht. Problem gelöst.
Hallo Alexander,
das klingt nach einer super Lösung, danke dafür 🙂
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Hallo, danke für das tolle Rezept. Habe den Teig genau nach diesen Angaben gemacht, jedoch den Teig gleich nach dem Kneten in den Kühlschrank (Plastik mit Deckel) gestellt. Will ihn erst nach 72 h verarbeiten. Hätte ich ihn unbedingt vorher 24 h bei Zimmertemperatur lassen sollen?
Hi Tanja,
ich denke, dass wird kein Problem geben 🙂 Wir haben es allerdings noch nie so gemacht, aber du kannst gerne berichten 😉
Liebe Grüße,
Lars
Hallo! Vielen Dank für das Rezept! Möchte es unbedingt nach machen. Gibts die Option auch frische Hefe zu verwenden oder komme ich da nicht zum gleichen Ergebnis?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Hallo Jasmin,
na klar, das geht auch. Das musst du dann nur umrechnen 🙂 ist aber kein Thema,
liebe Grüße, Lars und Jana
[…] Source […]
Hallo Zusammen,
Rezept liest sich super. Werde ich mit Sicherheit versuchen.
Habe aber mit ähnlichen Rezepten folgendes Problem. Nach der 1. Gehzeit kann ich wunderbare Kugeln formen.
Dann aber verlieren die Kugeln völlig ihre Form und laufen auseinander und sind dann sehr schwer händelbar.
Habt Ihr eine Idee?
Gruß Roland
Hallo Roland,
genau, das muss so sein, die müssen weicher werden, das ist der Sinn der Sache, nur so wird der Teig fluffig. Wenn du dir ganz fein gemahlenes Semola dazu nimmst, da am Ende einmal den Teig drin wendest, kannst du den besser formen 🙂 Das ist aber tatsächlich eine gewöhnungsbedürftige Konsistenz. Aber es lohnt sich 🙂
Liebe Grüße, Lars und Jana
bei mir ist der Teig sehr salzig geworden,genau nach Rezept angesetzt. Wie kann das sein?
Hi Anna, den Salzgehalt kannst du ja beim nächsten Mal einfach reduzieren. Wir fanden den Teig bisher nie zu salzig aber da hat ja jeder seinen eigenen Geschmack.
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Hi,
Brkommt man auch nach 48 Stunden ein gutes Ergebnis hin?
Gruß Oli
Hi Oliver,
nach 48 Stunden bekommst du auf jeden Fall eine leckeres Ergebnis 🙂
Lass es dir schmecken.
Liebe Grüße,
Lars und Jana
Rezept klingt spitze.. muss ich frische Hefe erst auflösen und gehen lassen? Oder auch einfach mit den Zutaten vermischen?? Danke für die Hilfe!
Hallo Melanie,
das ist meiner Meinung nach nich nötig. Die Hefe hat ja 72 Stunden Zeit zu gehen ;).
Liebe Grüße und viel Erfolg,
Lars