Friedrichs hat uns zu einem Event zum Thema: Wildlachs nach Waren an der Müritz eingeladen. Hatten wir noch nie von gehört, von diesem Ort, aber um ehrlich zu sein, haben wir, wenn wir mal Räucherlachs essen, immer den von Friedrichs gekauft und so stellte sich uns die Frage nicht wirklich, ob wir Waren mal besuchen sollen.
Wildlachs aus Alaska
Wenn es geht, halten wir uns immer gerne an regionale Produkte. Bei Wildlachs ist das so eine Sache, den findet man eher selten im Rhein. Ich hätte zwar nichts dagegen, aber so einen natürlichen Lebensraum kann man eben nicht nach Belieben ändern. Wildlachs gibt es eben hauptsächlich in Alaska und da kommt auch der Friedrichs Wildlachs her. Der ist ziemlich rot, weil er sich viel von Krustentieren ernährt, die sich in den gleichen Gewässern aufhalten wie der Lachs. Der Lachs wird frisch geangelt, geeist und direkt zu Friedrichs gebracht, wo er dann verarbeitet werden kann. Zu den Schritten erzähle ich euch gleich noch ein bisschen. Wir haben nämlich das Werk besucht und uns alle Arbeitsschritte genau angeschaut.
Nachhaltigkeit
Was uns besonders beeindruckt, ist die Art und Weise, wie die Lachse gefangen werden. Da ist es nämlich so, dass die Lachse, die zum Laichen die Flüsse hinaufschwimmen gezählt werden und erst, wenn es definitiv genug Lachse geschafft haben, bekommen die Fischer die Erlaubnis zu Fischen. Das heißt, der Bestand wird gewahrt und wenn es mal weniger Lachse schaffen, darf auch erst später, wenn der Grenzwert erreicht wurde, gefischt werden, so bleibt der Bestand geschützt und es droht keine Überfischung. Außerdem werden sie nicht in riesigen Netzen gefangen, sondern durch „Trolling“, das heißt, dass Angelleinen mit Ködern am Boot runtergelassen werden und so die Lachse gefangen werden. Dann kommen sie auf direktem Wege nach Deutschland und werden verarbeitet. Das finden wir wirklich super, vor allem, weil so an die Zukunft gedacht wird.
Die Werksbesichtigung
Vor der Besichtigung war uns schon klar, dass es sicher einige Schritte gibt, bis das geräucherte Wildlachsfilet so fertig ist, wie wir es zum Essen bekommen. Wovon wir uns bis dato kein Bild machen konnten, war die viele Handarbeit, die bei Friedrichs dahinter steckt. Im Grunde ist es fast jeder Schritt, grobe Arbeiten übernimmt ab und an mal zum Teil eine Maschine, aber jedes Stück geht durch unzählige Hände und Augen, bevor es bei uns ankommt.
Zuerst müssen sie sehr schonend aufgetaut werden, dann werden sie gereinigt in einer Art „Waschstraße“ an der aber auch an Zwischenstationen Menschen die wichtigen Schritte übernehmen. Dann wird automatisch die Karkasse rausgeschnitten, die Feinarbeit machen hier aber wieder die Hände der Mitarbeiter. Der Graved Lachs wird dann per Hand verladen und jede Seite wird mit einer Zucker-Salz-Mischung bestreut und dann geschichtet. So mariniert er. Der Räucherlachs hingegen wird dann in die Räucherkammer gebracht, wo er mehrere Stunden bei einer Temperatur von ca. 28°C geräuchert wird. Das kann natürlich kein Mensch machen, aber der Ofen hat mehrere Rohre, die genau zwischen die einzelnen Schichten der Lachse gehen, sodass die oberen genauso gut geräuchert werden wie die unteren. Ihr seht, da wird viel Arbeit und Wissen in den Lachs gesteckt.
Danach werden per Hand die Gräten entfernt, aber das ist kein Spaß, kann ich euch sagen, ich habe es auch probiert. Gut, die Mitarbeiter haben weitaus mehr Erfahrung als ich, aber ich war schon froh, als ich nach ca 4 Minuten endlich meine Hälfte von allen Gräten befreit habe. Weiter geht’s dann zum Zurechtschneiden und auch das wird per Hand gemacht. Wie ihr euch vorstellen könnt, gibt es auch Reste, die nicht verwertet werden können. Die werden aber keinesfalls entsorgt, die werden dann eher in Salaten oder als Aufstrich weiterverarbeitet. Das ist auch ganz wunderbar nachhaltig und trifft somit genau unseren Geschmack. Nach dem Portionieren wird dann noch eingeschweißt und verpackt. Dafür wird wieder auf Arbeitsteilung zurückgegriffen 😉 Und dann muss der Räucherlachs nur noch zu uns in die Supermärkte kommen. Jeder Schritt wird übrigens von der eigenen Qualitätssicherung überprüft und kontrolliert.
Unser selbstverfeinerter Wildlachs
Damit war unsere Führung aber nicht vorbei, wir haben jeder eine Räucherlachs-Hälfte bekommen und durften sie mit vielen Zutaten verfeinern. Lars hat Gin, Kräuter, Zitrone und Hibiskus an seine Hälfte gemacht und ich habe mich für Gin, Ahornsirup und Citrusfrüchte entschieden. Der wird uns zugeschickt und wir freuen uns schon riesig drauf. Danach gab es noch Häppchen für jeden eine Metalldose, um sich noch etwas für die Fahrt mitzunehmen. So wurde kaum etwas übrig gelassen (und ich bin mir sicher, dass das auch noch verwendet wurde, und wir haben tolle neue Dosen 😉 Super schön Nachhaltig von A bis Z.
Das Rezept mit Wildlachs
Natürlich gehört es bei solchen Events dazu, dass man ein Rezept kreiert aus dem jeweiligen Produkt. Das ist uns wirklich nicht schwer gefallen, denn wir haben genau den Lachs ja eh immer benutzt. Wir haben uns extra für ein Rezept entschieden, bei dem auch die „Handarbeit“ im Vordergrund steht, denn abgesehen vom Aufbacken des Blätterteigs, was der Ofen übernimmt, ist alles andere Handarbeit. Das Schneiden, das zusammenrühren und das Dekorieren, alles wird per Hand gemacht 😉 Das Rezept eignet sich übrigens ganz hervorragend dafür, es auf einer Party anzubieten. Man kann es so schneiden, dass es super als Fingerfood durchgeht und es wird eh kalt gegessen. Super easy aber total lecker. Der Vorteil ist beim Wildlachsfilet ganz klar, dass ihr es so dick/dünn schneiden könnt, wie ihr es mögt. Auch bei den Toppings habt ihr freie Wahl, wir finden, Lachs passt super zu Gurke, ihr könnt aber auch viele andere Gemüsesorten ausprobieren 😉

Zutaten
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Zutaten für 2 Personen
- 1 Rolle Blätterteig
- 1 Zitrone
- 1 Packung geräuchertes Wildlachsfilet
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1/2 Salatgurke
- 1 Packung Schmand
- 2 EL Joghurt
- 1 Zehe Knoblauch
- Kresse
- Salz
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Zubereitung
- Zuerst backt ihr den Blätterteig nach Anleitung auf. Er sollte nur nicht zu dunkel/kross werden, dann wird es schwer, die Zutaten darauf zu verteilen.
- In der Zwischenzeit könnt ihr wunderbar die Creme vorbereiten und alles schneiden 😉 Also reibt ihr am Besten den Knoblauch in eine kleine Schüssel, gebt den Joghurt und den Schmand dazu, salzt das Ganze etwas und gebt den Abrieb von ca 3/4 der Zitrone dazu. Vermischt alles gut und lasst es stehen, bis es auf den Blätterteig kommt.
- Schneidet die Frühlingszwiebel in Scheiben und schält die Gurkenscheiben mit einem Sparschäler runter, entweder könnt ihr sie eindrehen oder ihr legt sie so mit drauf, aber durch den Sparschäler werden sie schön dünn und das ist hier besser. Schneidet Scheiben vom Lachsfilet runter und legt sie zur Seite.
- Ist der Blätterteig ausgekühlt, müsst ihr nur noch die Creme drauf verteilen, die anderen Zutaten und die restliche Zeste drüber reiben. Fertig ist die Räucherlachs-Blätterteig-Pizza 😉
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