Bonjour mes amis.Wie ihr vielleicht wisst, studiere ich französisch und wenn man sich nicht wenigstens ein bisschen für Land und Leute interessieren würde, wäre das ja sinnlos oder? Natürlich ist die Sprache wirklich wunderschön, aber zu Frankreich gehört ja mehr als das. Besonders, was die Küche und das Kochen angeht ist der Einfluss Frankreichs unverkennbar. Deswegen fanden wir es auch eine super Idee, uns mit dem Bretonischen Kochbuch von Jean-Luc Bannalec auseinanderzusetzen. Die französische Küche hat schon immer die Küchen der anderen Länder beeinflusst und damit meine ich jetzt nicht nur die „Nouvelle Cuisine“ Bewegung. Es heißt ja auch nicht umsonst,“essen wie Gott in Frankreich“. Die Bretagne ist ein ganz besonderes Fleckchen Frankreichs mit vielen keltischen Einflüssen, die man heute noch im Bretonischen entdecken kann. Ok, genug von Sprache und so. Kommen wir zum Punkt.
Das bretonische Kochbuch ist kein reines Kochbuch, klar gibt es Unmengen an Rezepten, die typisch bretonisch sind und mit Zutaten aus der Bretagne spielen, aber es gibt auch Auszüge aus einem Buch über den Kommissar Georges Dupin, der in die Bretagne strafversetzt wird und sie mit der Zeit lieben lernt. Das Grandhotel de l’Amiral, ein recht beliebtes Gebäude in der Bretagne, da es auch bereits Schauplatz eines Romans der Moderne war, wird das neue zweite Zuhause des Kommissars. Da man nicht nur Frühstück, Mittagessen und Kuchen, sondern auch Abendessen und gerne ein Gläschen Wein bekommt (genau richtig für mich 😉 ), probiert er sich quer durch die bretonische Küche und einige seiner Lieblingsrezpte werden in diesem Buch festgehalten. Natürlich musste die Auswahl etwas beschränkt werden, aber ich persönlich finde es sehr facettenreich.
Die Bretagne ist berühmt für Meeresfrüchte und Fisch, da die Fischerei dort einen großen Stellenwert hat. Das Buch gibt sogar ein paar Tipps dazu, wie man als Tourist am Strand ein paar Muscheln finden kann;) Ich persönlich bin ja kein großer Fisch-Fan und Meeresfrüchte sind hier schwierig zu bekommen und auch nicht mein Lieblingsessen, aber ich muss ehrlich sagen, wenn es so frisch auf den Tisch kommt, dann bin ich durchaus angetan, das alles mal zu probieren. Wer weiß, vielleicht finden wir eines Tages den Weg zum l’Amiral und treffen die Chefs Anraud und Catherine Lebossé. Über die beiden erfahrt ihr übrigens auch eine Menge im Buch, das verraten wir hier aber natürlich nicht 😉
Wir haben mal ein kleines Menü aus dem Buch gezaubert und haben uns als Vorspeise das Tartar Du Chef ausgesucht. Super lecker, zwar so gar nicht so zubereitet, wie wir es in Deutschland kennen, aber das ist doch grade das Schöne an Essen aus anderen Ländern, oder nicht? Das Tartar war wirklich lecker. Wir haben es dann zwar auf Brot gegessen, so pur ist ja eher was für die Franzosen, wie auch bei Wurst oder Ähnlichem 😉 aber es war wirklich lecker. Ich würde dazu einen Beaujolais trinken. Für mich passt das super zusammen, das ist zwar Geschmacksache, aber ein weißer Wein hat irgendwie nicht genug Kraft für Rindfleisch.
Als Hauptspeise haben wir die Entenbrust- Tournedos de magret de canard rôti à l’orange gemacht. Weil Ente und Orange? geht immer und das sah so unglaublich lecker aus. Leider war die Beschreibung des Zusammenbindens der Ente reichlich kompliziert. Im Endeffekt haben wir es aber geschafft und das Ganze war super lecker. Ich würde einen Bordeaux dazu trinken, wenn man aber die Möglichkeit hätte, regionalen, bretonischen Wein zu trinken, dann wäre das sicher das Highlight dazu. Aber französischer Wein ist hier auch sehr gut aufgehoben.
Zwischen den Rezepten findet man immer wieder wissenswertes über die Zutaten oder Menschen, die wichtig sind und Ausschnitte aus dem Krimi. An einer Stelle zum Beispiel wird beschrieben, wie der Kommissar vor Béas Muschelzucht auf und abgeht und auf den folgenden Seiten wird dann detailliert von Béatrix berichtet, und darüber, dass Miesmuscheln 3 Jahre brauchen, bis sie essbar sind, Herzmuscheln hingegen nur 18 Monate. Wenn ihr euch für Meeresfrüchte und Fisch interessiert, erfahrt ihr hier wirklich eine Menge an interessanten Fakten.
Eine Kleinigkeit muss ich aber noch zur Sprache der Abschnitte sagen. Die Fachbegriffe sind auf Französisch, aber überall im Buch erklärt. Ich finde das ganz schön 🙂 Aber was mir noch aufgefallen ist, ist, dass so viele beschreibende Adjektive verwendet werden, dass man ganz dringend das Bedürfnis verspürt, in die Bretagne reisen zu müssen. Ich wollte ja sowieso immer schonmal dahin und jetzt müssen wir schauen, wann wir da hinkommen und im l’Amiral ein paar Meeresfrüchte essen 🙂
Wenn ihr euch auch für das bretonische Essen oder gar die Krimis über den Kommissar Dupin interessiert, dann solltet ihr euch auf jeden Fall dieses Buch zulegen und ein wenig stöbern. Oder aber ihr versucht euer Glück bei dem Gewinnspiel von Kiepenheuer & Witsch 😉