Endlich ein Laden, der hoffentlich authentische asiatische Küche bzw. koreanische Küche anbietet. Das haben wir uns gedacht, als wir gelesen haben, dass das Jays in Rüttenscheid aufmacht. Schnell die Öffnungszeiten gecheckt und zack, saßen wir pünktlich um 17 Uhr an einem der zwei Tische vor dem Jays in Rüttenscheid (Richtig deutsch, oder? So pünktlich und so). Wären wir aber auch nur 10 Minuten später gekommen, hätten wir es schon schwerer mit den Plätzen gehabt. Die Rüttenscheider haben anscheinend schon länger auf koreanisches Essen gewartet und danken es Jay mit vollen Tischen. Jay heißt übrigens der Besitzer, deshalb auch der Name. Das wirklich tolle ist aber, dass Mutter und Vater in der Küche arbeiten und es so ein richtiger Familienbetrieb ist.
Atmosphäre & Service
Die Atmosphäre könnte kaum besser sein. Das liegt aber nicht an dem Interior oder der tollen Lage, sondern an Jay und seinem Vater. Jay gibt einem die Hand, stellt sich vor und man merkt sofort, dass das Jays ein richtiges Herzensprojekt ist. Vorher hat er nur für Freunde gekocht und diese haben ihm immer wieder gesagt, dass er einen Laden aufmachen soll. Nachdem er cleverer weise zu Ende studiert hat, nahm er es in die Hand und nun steht das Jays in Rüttenscheid und ist gut gefüllt. Bisher macht er den Service allein, nur das Essen bringt der Vater/Koch persönlich raus und erklärt einem auf Wunsch die einzelnen Gerichte. Außerdem erwähnt er gerne, dass das Essen, was er serviert genau das ist, was die Familie früher zu Hause gegessen hat. Nur nicht so hübsch, das hätten sie sich für das Restaurant angewöhnt. Kennen wir zu gut, wenn nicht fotografiert wird, sieht unser Essen sicher auch nicht so aus, wie auf den Fotos ;). Leider liegt das Jays ziemlich nah an der Straße und immer mal wieder meinen Idioten in einer 30er Zone beschleunigen zu müssen und zu zeigen, was für tolle Autos sie haben. Dafür kann Jay aber nichts, so ist Rüttenscheid halt. Außerdem ist die Inneneinrichtung etwas trist braun und das Plastikklelmbrett als Karte gefällt uns nicht. Begeistert waren wir allerdings von den Stäbchen, da diese mehrmals benutzt werden können und nicht nach jedem Benutzen weggeworfen werden.
Essen
Es gibt z.B Kimbab, Cupbab, Bibimbap und Hambak. Das sagt euch nichts? Sehr gut, dann geht es euch genau so wie uns. Aber da hat das Jays natürlich mitgedacht und übersetzt.
Kimbab = Gefüllte Reisröllchen
Eine Art korenisches Sushi. Der Unterschied ist, das Kimbap mit Rind gefüllt wird und nicht mit Fisch und dass noch unterschiedliches Gemüse und Ei drin ist. Außerdem ist das Fleisch gegart und nicht roh, wie der Fisch im Sushi. Wir fanden es super lecker und nicht so Algig wie das typische Sushi. Eine vegetarische Alternative gibt es übrigens auch und zwar für fast alle Gerichte.
Cupbab = originelles all in one Menü
Wir hatten die Version mit Rind, Reis, Salat und Süßkartoffelnudeln. Von den Nudeln hatten wir noch nie gehört und waren besonders neugierig. Leider nicht ganz unter Geschmack bzw. nicht unsere Konsistenz. Sie haben was von Glasnudeln und sind ein wenig glibberig. Der Rest war aber wirklich super. Die unterschiedlichen Soßen waren der Knaller und der Reis hat irgendwas Besonderes, leider konnten wir aber nicht rausfinden, was es war.
Hambak = Hacksteak koreanischer Art
Ein super leckeres Hacksteak mit 3 verschiedenen Soßen, Salat, Reis und einem perfekten Spiegelei. Das Hacksteak war super soft und saftig. Man brauchte fast gar kein Messer und geschmacklich war es auf den Punkt. Bei dem Gericht haben wir wirklich nichts auszusetzen und können es euch nur ans Herz legen.
Außerdem gibt es noch Kimchi als separate Beilage. Der hat zwar eine gewissen Schärfe, aber die lässt noch genau Platz für die restlichen Aromen.
Wir haben fast die ganze Karte durchprobiert und sind wirklich begeistert. Wir mussten nicht nachwürzen, nichts war trocken, die Soßen sind der Knaller, die Aromen passen super zusammen und das Beste, die Gerichte machen nicht so voll, sondern sind schön leicht und machen trotzdem Spaß. Einzig der Nachtisch war nicht unser Fall, da er sehr Gummiartig war und eine gesunde Kauleistung erfordert. Hähnchen wird übrigens bald auch noch angeboten, allerdings gibt es da Lieferschwierigkeiten.
Getränke
Auch bei den Getränken hört der Bezug zu Korea nicht auf. Es gibt koreanisches Bier, Süßkartoffelschnaps und Reiswein (es gibt aber auch nicht koreanischen Wein, da der in Korea nicht wirklich beliebt ist, hier aber schon). Wir lieben es, wenn passende Getränke angeboten werden und haben es dankend angenommen. Zum Essen gab es koreanisches Bier und anschließend einen Süßkartoffelschnaps. Das Bier hat geschmeckt und der Süßkatoffelschnaps hat logischerweise sehr viel Ähnlichkeit zum Wodka. Allerdings hat er knapp 20% weniger Umdrehungen.
Fazit zum Jays in Rüttenscheid
Wie ihr es euch wahrscheinlich schon denken könnt, können wir euch es nur wärmstens ans Herz legen, dem Jays in Rüttenscheid einen Besuch abzustatten. Wir wurden selten so herzlich bewirtet und das Essen war auch mehr als gut. Macht euch also auf den Weg, unterhaltet euch mit Jay, lasst euch vom Vater die Gerichte erklären und stoßt mit einem koreanischen Bier an.
Jays Essen
Fridtjof-Nansen-Straße 1
45131 Essen