Heute gibt es hier eine Menge an Text auf dem Blog. Es gibt natürlich das Rezept für die geniale Maissuppe, soviel sollte von Anfang an klar sein, es ist aber zudem auch einen “kleinen” Erfahrungsbericht von unserer Saison auf dem Feld. Das haben wir von Meine Ernte zur Verfügung gestellt bekommen und für uns ist die Saison vorbei, sodass ich euch heute berichten kann, wie es lief. Vorab möchte ich euch direkt darauf aufmerksam machen, dass ihr ab jetzt eure Felder reservieren könnt, also beeilt euch besser 😉
Was ist meine Ernte überhaupt?
Bei Meine Ernte könnt ihr Saisonweise Felder mieten, die entweder 45 oder 90 Quadratmeter groß sind. Für 2 Leute reicht locker das 45er Feld, das hatten wir auch von Ende April bis jetzt. Ein paar Tage länger könnten wir es schon haben, aber bei uns zumindest gibt es nichts mehr zu ernten, dazu komme ich später. Wenn ihr so ein Feld mietet, dann beinhaltet das, dass ihr von April/Mai bis Oktober/November das ganze Feld für euch habt. Das heißt natürlich auch, dass ihr euch darum kümmern solltet. Unkraut wächst definitiv besser als jedes Gemüse 😀 Euch wird am Anfang der Saison aber super viel Arbeit abgenommen, denn der Bauer pflanzt immer einen Teil vor. Bei uns waren das 4 Sorten Kartoffeln, eigentlich Kürbis, Zucchini und Gurke (die haben bei uns nicht überlebt, da es doch noch mal Frost gab), Möhren, Zwiebeln, Fenchel, Salat, Blumen, Kohlsorten, Rote Beete, Mangold, Bohnen, Zuckerschoten und und und. Das ist wirklich gut, weil ich zum Beispiel Probleme habe, mich zu entscheiden.
Man hat aber auch genug Platz für den eignen Anbau. Da haben wir uns für Minze, Basilikum, Estragon, Thymian, Rosmarin, Erdbeeren, Chili, Paprika, Lorbeer und diverse Tomaten entschieden. Bohnen hatten wir auch noch gepflanzt und weiter hinten, da wo weder Kürbis noch Gurken noch Zucchini kamen, haben wir dann Einlegegurken, Aubergine und Mais gepflanzt. Wir hatten auch echt Glück und einfach aus dem Nichts eine ganze Reihe Sonnenblumen, die das Wunschbeet vom rest getrennt hat, das war ziemlich cool.
Wie lief unsere Saison?
Um ganz ehrlich zu sein, hatten wir unfassbar viel Pech dieses Jahr an unserem Standort. Kann leider alles passieren, da hat man manchmal keinen Einfluss drauf. Zuerst der Frost, durch den wir keine Kürbisse etc hatten, dann stellte sich recht schnell raus, dass wir Kartoffelkäfer haben. Ich sage mal so: diese Plagegeister braucht kein Mensch und ekelig sind die dicken fetten roten Larven auch noch. Wir haben also nach unserem New York Urlaub im Mai direkt angefangen, die Käfer zu beseitigen. Ständig. Es bringt leider nicht viel, die wegzubringen, da muss man drastischer mit umgehen. Das Problem ist, wenn nicht alle auf einem Feld an einem Strang ziehen, dann kommen die Käfer immer und immer wieder von den anderen Gärten rüber, teilweise sind die aber auch so gut versteckt, dass man mal welche übersieht und die sich so immer weiter verbreiten. Die ganze Arbeit hat sich aber gelohnt, wir hatten doch einige Kartoffeln vom Feld zur Verfügung und die schmecken nunmal wesentlich besser als gekaufte 😉 Bei der Ernte hatte sich aber schon rausgestellt, dass wir noch mehr Besucher haben. Die Kartoffeln waren teilweise gut angeknabbert von unten. Man konnte so richtig schön die Zahnabdrücke erkennen. Wir hatten aber immerhin noch genug unbeschädigte Kartoffeln;)
Das nächste Übel nennt sich Blattrandkäfer und liebt alles, was in die Familie der Bohnen gehört und auch Erdbeeren. Recht schnell waren überall auf dem Feld alle Bohnen zerstört und wir konnten keine einzige essen, wir hatten ca 4-5 Reihen angepflanzt und auch die Erdbeeren haben sie zerstört. Wir hatten Kulturschutznetze als Schutz vor Tieren, aber die Käfer kommen aus der Erde, da ist das Wurst 😀 Wir waren also schon recht geplagt und dann kam auch noch der Maulwurf. Und ich sage euch, sowas habe ich noch nie erlebt. Der hat ganze Reihen ausgebuddelt und die Pflanzen sind natürlich alle gestorben, ich konnte jetzt nicht jeden Tag hin und alles wieder einbuddeln, manchmal kam ich nach 2 Tagen und wir hatten 12 neue Maulwurfshügel. Irgendwie hat er sich super wohl gefühlt und ich muss sagen, dass alle Tipps aus dem Internet nicht geholfen haben. Ihm war alles egal, er hat uns das Leben zur Hölle gemacht, aber so ist eben die Natur, da kann man leider wenig gegen machen. War aber wirklich frustrierend, wenn die ganzen Kräuter und vor allem Jungpflanzen ausgebuddelt wurden und so gestorben sind. Wir haben wirklich viel Geld reingesteckt und dafür fast gar keine Ernte bekommen. An den Kohlsorten hatten wir dann auch noch Läuse und somit was das Ganze dieses Jahr nicht der Hammer. Gegen Ende der Saison lief es dann aber besser, die Feinde waren besiegt und wir hatten ein bisschen mehr Ernte 😉 Aber Julius und Tine zum Beispiel sind an einem anderen Standort und hatten fast gar keine Probleme und riesige Erträge. Wie gesagt, manchmal hat man leider Pech oder eben Glück. Ich kann es trotzdem empfehlen, im Normalfall hat man nicht alle Schädlinge, die wir hatten und so eine Sorte oder 2 kann jeder Gärtner verkraften.
Allerdings muss ich sagen, dass wir unfassbar viel Glück bei unseren Tomaten hatten. Die waren nicht nur sehr lecker, auch echt zahlreich. man konnte eigentlich jedes Mal ein paar Tomaten mitnehmen. Möhren auch (wobei ich ja allergisch bin) und Rote Beete, die Zwiebeln habe ich eingelegt und auch viele Gurken. Den Mais haben wir noch nicht verarbeitet aber wir hatten auch Grünkohl und Mangold und Fenchel und Kartoffeln. Es hat sich also ein bisschen im Endeffekt doch gelohnt. Ich habe total gerne auf dem Feld gearbeitet, außer gegen Ende, da war ich eine ganze Weile Krank und konnte nicht hin. Als ich dann wieder da war, habe ich nur die letzten Reste geerntet und den Bauern gebeten, das Feld zu mähen, denn es hatte im Endeffekt nicht mehr viel überlebt. Wobei wir auch nicht allzuviele Pflanzen angebaut haben, die für den Zeitraum noch passen.
Was ist unser Fazit?
Mein Fazit ist ganz klar, dass es sich lohnt. So viel Pech wie wir dieses Jahr hatten ist bei weitem nicht normal und alleine die Tatsache, dass man etwas essen kann, was man selber angebaut hat und worum man sich so sehr gekümmert hat, ist ein tolles Gefühl. Es ist nichts gespritzt (wobei ich das nach der Saison und der Menge an Schädlingen etwas verstehen kann), man kann genau das anbauen, was man mag, alles schmeckt so viel besser als gekauft, man muss nur das Ernten, was man gerade braucht und der Austausch mit den anderen Mietern ist immer spannend.
Ich finde, wir müssen bewusster essen. Ob es Fleisch ist, regionales Gemüse und Obst, Fertigprodukte oder eben selbst angebautes. Wenn man Gemüse selber anbaut, merkt man, was für eine Arbeit dahinter steckt und lernt vielleicht ein bisschen mehr die Arbeit der Bauern zu schätzen und muss eben nicht das ganze Jahr über Erdbeeren essen, sondern dann, wenn sie saison haben.
Ich fand das richtig cool und hab’s geliebt, das zu essen, was ich angebaut habe. Außerdem ist die Arbeit auf dem Feld genial. Man ist an der frischen Luft, eventuell wird man sogar braun und das Ganze hat einen Sinn und Zweck.
Ich kann euch echt nur empfehlen, direkt mal zu schauen, wo bei euch in der Nähe ein Feld ist und euch am besten direkt schon zu registrieren, das Ganze spricht sich wirklich schnell rum und je nach Standort sind die Felder bereits nach kurzer Zeit fast ausgebucht.
Zur Maissuppe: Wir haben Gurken, Zwiebeln und Mais auf dem Feld gehabt, das ist also ein super Gericht. Auf Knoblauch sind wir nicht gekommen, das wird dann beim Nächsten Mal auch dabei sein 😉 Aber man kann richtig tolle Sachen aus der Ernte vom Feld zaubern. Das super schnelle, einfache, kalorienarme und gesunde Rezept bekommt ihr genau jetzt 😉
Zutaten
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Zutaten
- 1 Maiskolben frisch vom Feld 😉
- 1/2 kleine gelbe Paprika
- 10 kleine gelbe Tomaten
- 1/4 Gurke oder eine Minigurke
- 1/2 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 150ml Wasser
- 2EL Öl
- 4 EL Essig
- etwas Salz und Pfeffer
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Zubereitung
- Schneidet zuerst den Mais vom Kolben und gebt ihn in den Mixer, dann schneidet ihr das restliche Gemüse klein und gebt es mit in den Mixer.
- Gebt jetzt noch Wasser, Öl, Essig und die Gewürze dazu und mixt alles gut durch. Diese Suppe wird kalt gegessen und ist ein Traum. Kalorienarm, lecker und schnell gemacht.
- Wer ein wenig Einlage haben möchte, zaubert sich gerne noch schnell einen Gurkensalat aus Gurke, Zwiebel, Essig, Öl und Salz und fertig ist das perfekte Feld-essen.
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